Aufstiege und Abstiege bestimmen Saisonabschluss

Nickenich. Eine spannende Schachsaison ist zu Ende gegangen. Zeit für eine Bilanz: Die Schachfreunde Nickenich nahmen erstmals mit acht Mannschaften am Spielbetrieb teil.

Bis zum letzten Spieltag wurde engagiert gekämpft. Es gab Erfolge und Niederlagen – stets stand jedoch der Teamgeist im Vordergrund, unabhängig vom Alter der Spielerinnen und Spieler.

Hervorzuheben ist die 4. Mannschaft in der A-Klasse. Mannschaftsführer Jens Wohde führte gemeinsam mit den Jugendlichen Laurens Jede, Mick Jussack, Max Wohde und Paiman Schad das Team nach einer überzeugenden Saison zum dritten Aufstieg in Folge. Vor drei Jahren startete diese Mannschaft in der C-Klasse. Ab Herbst misst sie sich mit Teams der Bezirksklasse.

Die erste Mannschaft von Nickenich bleibt nach großem Einsatz in der 2. Rheinland-Pfalz-Liga. Mit einem klaren 6,5:1,5-Sieg gegen den SC Kettig wurde der Klassenerhalt gesichert.

Für Nickenich II hingegen fehlte das nötige Quäntchen Glück: Nach zwei Jahren in der Rheinland-Liga steht der Abstieg in die Bezirksklasse fest.

Auch die Damenmannschaft, Nickenich V, muss nach einer schwierigen Saison als Tabellenletzter in der A-Klasse den Gang in die B-Klasse antreten. In dieser Klasse treten künftig auch das Jugendteam Nickenich VII und das Seniorenteam Nickenich VI an.

In der C-Klasse absolvierte die neu gegründete Nachwuchsmannschaft ihre erste Saison. Die jüngsten Mitglieder des Vereins sammelten dort erste Turniererfahrungen und lernten die Wettbewerbsbedingungen kennen.

Mit Blick auf den Herbst sehen sich die Schachfreunde Nickenich gut aufgestellt für die kommende Saison.BA

Ella Reuber glänzt bei Schachturnier

Ochtendung. In diesem Jahr waren die Schachfreunde Ochtendung nicht einfach nur Teilnehmer, sondern erstmals Ausrichter der Rheinland-Einzelmeisterschaften 2025. Die Vorbereitungen starteten bereits im September und wurden vom ersten Vorsitzenden Markus Höblich in enger Zusammenarbeit mit dem Schachverband Rheinland koordiniert. Leider stand die Kulturhalle Ochtendung aus Kostengründen nicht als Austragungsort zur Verfügung. Auch die Sporthalle sowie die Wernerseckhalle kamen aufgrund von Bauarbeiten nicht in Frage, da die Turnierruhe nicht gewährleistet werden konnte. Daher wurde auf die Bürgerhalle in Miesenheim ausgewichen. Ein fehlender Analysebereich wurde durch ein Zelt vor Ort kompensiert – beim sonnigen Wetter am ersten Turnierwochenende stellte das zum Glück kein Problem dar und wurde von den Teilnehmern angenommen. An den anderen Spieltagen wurde es trotz des nicht idealen Wetters rege frequentiert.

Für die Verpflegung sorgten die Schachfreunde Ochtendung in Eigenregie: Am ersten Wochenende wurden Snacks, Kuchen sowie eine Auswahl an Getränken wie Afri-Cola, Bluna, Wasser, Apfelschorle, Kaffee sowie (alkoholfreies und alkoholhaltiges) Bier und Radler angeboten. Unterstützung kam von den „Küchenbullen“, die mit ihrem Foodtruck vor Ort waren – auch am Karsamstag. An den übrigen Spieltagen wurde das kulinarische Angebot durch Würstchen im Brötchen, veganen Kartoffelsalat und vegetarischen Nudelsalat ergänzt – für jeden Geschmack war etwas dabei.

Neben dem Hauptturnier fanden auch ein Seniorenturnier (ab 60 Jahren), das Meisteranwärterturnier, das Meister-B- und Meister-A-Turnier sowie das traditionelle Blitzturnier am Karfreitag statt. Da der Verein organisatorisch stark eingebunden war, nahmen lediglich fünf Mitglieder der Schachfreunde Ochtendung am Hauptturnier teil: Leo von Elmpt, Jannik Höblich, Ella Reuber, Julian Rincke und Lucas Schmitz. Am Blitzturnier nahmen zudem der Ehrenvorsitzende Patrick Bast, der aktuelle Vorsitzende Markus Höblich, Aljoscha Böhm, Erik Häuser, Felix Pistono und Armin Herrhaus teil. Thorsten Kammer, 2. Vorsitzender der Talentschmiede Ahrtal und Mitglied bei den Schachfreunden Ochtendung, nahm ebenfalls am Blitzturnier teil und konnte sich in der 2. Endrunde im vorderen Mittelfeld platzieren.

Ein sportliches Highlight war der Auftritt von Ella Reuber, die als beste Frau des Hauptturniers abschnitt. Sie stellte damit den Rekord als jüngste beste Dame von 2015 ein – damals errungen von Theresa Reitz vom VfR-SC Koblenz. Ella beendete das Turnier auf einem hervorragenden 26. Platz – elf Ränge über ihrem Startrang und als beste Spielerin aus den Reihen der Schachfreunde Ochtendung. Direkt dahinter folgte Leo von Elmpt auf Platz 27. Jannik Höblich, Lucas Schmitz und Julian Rincke belegten die Plätze weiter hinten.

Das Blitzturnier am Karfreitag brachte wie gewohnt eine ganz eigene Atmosphäre mit sich. Im Gegensatz zum klassischen Turniermodus mit 90 Minuten Bedenkzeit pro Spieler plus 30 Sekunden Inkrement pro Zug sowie zusätzlichen 30 Minuten ab dem 40. Zug wird beim Blitzen mit nur 5 Minuten pro Spieler ohne Inkrement gespielt. Entsprechend laut und lebendig war es im Turniersaal – konzentrierte Stille wich dem Klacken der Schachuhren, den Kommentaren, Flüchen und Freudeausdrücken der Spieler. Selbst die Theke im Turniersaal konnte genutzt werden – eine Ausnahme, die nur beim Blitzturnier möglich ist.

Das Turnier fand vom 12. bis 13. April sowie vom 17. bis 19. April statt. Die Belastung für das Helferteam war spürbar: Die meisten waren bis Mitternacht im Einsatz, nur um morgens ab 8 Uhr wieder vor Ort zu sein, um den Aufbau und die Vorbereitung für die nächste Runde zu stemmen.

Besonderer Dank galt dem Schachverband Rheinland für die gute Zusammenarbeit, allen Helferinnen und Helfern, den unterstützenden Eltern – und natürlich allen Teilnehmenden der Turniere. Ohne diese Unterstützung wäre dieses Event nicht möglich gewesen.

SC Brohltal Weibern I gewinnt in Ochtendung

Weibern. In Spiel 2 der Abstiegsrunde der Bezirksklasse des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel schlug die 1. Mannschaft des SCBW auswärts die SF Ochtendung mit 3,5:2,5 und ist dem Klassenerhalt wieder etwas näher gekommen. Die Entscheidung um Auf- und Abstieg fällt nun am 27. April zwischen Ochtendung und Polch, die Brohltaler haben dann spielfrei, sie führen momentan die Tabelle an.

An Brett 1 gewann Pietro Gaudenti kampflos gegen Nils Schuck, er trat nicht an.

An Brett 4 remisierte Mathias Koslowski gegen Niklas Roth. Unmittelbar nach der Eröffnung baute sein Gegner einen drückenden Angriff auf seine Rochade auf. Seinen Bauern auf der H-linie ließ er laufen, Springer Dame und Läufer zielten ebenfalls Richtung König. Koslowski verlor zusätzlich einen Bauern und geriet in Zeitnot, konnte aber den Druck ein wenig neutralisieren und bot remis an, was der Ochtendunger glücklicherweise annahm.

An Brett 6 gewann Mike Kutzner gegen Adrian Luckmann. Beim Stande von 2,5:2,5 spielte nur noch Erwin See an Brett 3 gegen Markus Höblich.

Nach der Englischen Eröffnung baute er mit weiß einen tollen Angriff auf dem Damenflügel auf.

Obwohl es unentschieden 2,5:2,5 stand lehnte er in einer ausgeglichenen Stellung ein Remisangebot ab. Nachdem er einen Randbauern mehr hatte, drückte er weiter mit seinem Läuferpaar gegen das Springerpaar. Nach 4,5 Stunden hatte er die Partie gewonnen und dadurch den Mannschaftssieg eingefahren.

Es wäre wichtig für den Club auch nächste Saison in der höchsten Liga des Bezirks spielen zu können.

Revanche gegen Polch

Weibern. Im 1.Spiel der Abstiegsrunde der Bezirksklasse des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel gelang der 1.Mannschaft des SC Brohltal Weibern nach der Niederlage gegen Polch in der Hauptrunde ein 3:3 im Pfarrheim in Weibern. Ihre Partien gewinnen konnten Mike Kutzner an Brett 4 gegen Wolfgang Adler und Alfons Hilger an Brett 6 gegen Helmut Schneider. Unentschieden spielten Mathias Koslowski wie schon im letzten Spiel an Brett 3 gegen Jürgen Klebe und Franz Fröhlke an Brett 5 gegen Mick Schäfer.

Am kommenden Sonntag trifft man nun auswärts auf Ochtendung, Polch hat spielfrei.

In der letzten Runde am 27.April treten Polch und Ochtendung gegeneinander an, dann hat der SCBW spielfrei.

Im letzten Spiel der Hauptrunde bot man im Saal der Robert-Wolff-Halle in Weibern dem Tabellenzweiten SV Andernach mächtig Paroli. Die Andernacher hatten mit Helmut Freise einen ehemaligen Bundesligaspieler in ihren Reihen.

An Brett 1 spielte Pietro Gaudenti mit den schwarzen Steinen gegen Kevin Weirauch eine katalanische Eröffnung. Bis ins Mittelspiel blieb es ausgeglichen. Wenige Ungenauigkeiten führten zum leichten Vorteil für Schwarz. Dieser Vorteil wurde im Laufe der Partie immer grösser, so konnte Gaudenti einen schönen Sieg nach Hause fahren.

An Brett 5 spielte Robert Damiani gegen Peter Subai. In der Englischen Eröffnung konnte er sich einen Mehrbauern erkämpfen. Er wurde dann aber zu gierig und verlor durch ein Schach einen Läufer gegen einen weiteren Bauern, hatte aber dadurch zwei verbundene Freibauern. Wegen einer Fesselung wähnte der Gegner seinen Springer in Sicherheit, übersah aber hierbei, dass der schwarze Bauer nach dem Schlagen auf die sechste Reihe gelang und die Umwandlung nicht mehr zu verhindern war. Wenige Züge später konnte der Brohltaler dann den Sieg einfahren. An Brett 4 eröffnete Mathias Koslowski gegen Jakob Penner mit e4, Sf3 und Läufer c4 mit der Absicht italienisch zu eröffnen. Sein Gegner griff aber mit c6 und d5 sehr früh das Zentrum an und baute Druck auf. Durch Tempogewinn konnte er seinen Stellungsnachteil neutralisieren und bot wegen seiner geringen Restzeit remis an, welches sein Gegner annahm.

Die Talentschmiede schnupperte an der Sensation

Ahrtal. Der SC Talentschmiede Ahrtal hat sein Debüt in der Rheinlandliga mit einem nicht erwartbaren zweiten Tabellenplatz abgeschlossen und dem hohen Favoriten aus Wittlich bis zum letzten Spieltag einen großen Kampf geliefert.

Am letzten Spieltag kam es zum Showdown zwischen dem Tabellenführer SC Wittlich und dem Aufsteiger aus dem Ahrtal. Die Wittlicher hatten in den letzten Jahren den Titel und damit den Aufstieg in die 2. Rheinland-Pfalz-Liga immer wieder knapp verpasst. Daher wollten sie diesmal auf Nummer sicher gehen und traten in Bestbesetzung an, während die Ahrtaler zum ersten Mal in der Saison nicht alle Bretter besetzen konnten. „Das war schon ein großes Handicap, allerdings war klar, für den großen Coup einiges hätte zusammenkommen müssen“, so Trainer Thorsten Kammer.

Nach dem kampflosen Verlust an Brett 4 remisierte zunächst Jürgen Kaster (Saisonergebnis: 4,5 aus 8) an Brett 5. Danach musste Mannschaftskapitänin Elisa Naumann (2,5/6) sich gegen einen klar stärkeren Gegner geschlagen geben. „Elisa hat trotzdem eine starke Saison gespielt“, stellte Thorsten Kammer fest. „Sie wird einige Wertungspunkte dazugewinnen und hat gezeigt, dass sie in dieser Liga gut mithalten kann.“ Danach remisierten Helmut Bürger (6/8) und Luca Häusler (6,5/9) an den Brettern zwei und drei. Beide spielten eine überragende Saison und wurden zu Recht Brettmeister. Luca holte 6,5 Punkte aus neun Partien, wobei er fünfmal als Sieger vom Brett ging. „Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Luca die Nummer 1 im Verein wird und uns Ältere ablöst“, so Jürgen Kaster, der mit einem Augenzwinkern noch ergänzte „wobei wir hoffen, dass wir unsere Spielstärke halten und Luca sich weiter so verbessert“. Gastspieler Helmut Bürger vom SC Toller Springer Polch stand, diesmal mit den schwarzen Steinen spielend, dem nicht nach und holte satte sechs Punkte aus acht Partien. „Helmut war eine echte Bereicherung für uns“ lobte Elisa den Neuzugang, „und das nicht nur am, sondern auch neben dem Brett“. Durch diese zwei halben Punkte war klar, dass Wittlich die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen war. „Sie waren einfach eine Klasse stärker als alle anderen in der Liga und haben verdient die Meisterschaft gewonnen“, gratulierten die Gäste dem sympathischen Team des neuen Rheinlandmeisters.

Für die Ahrtaler ging es darum, den alleinigen zweiten Platz in der Abschlusstabelle zu halten. Nun lag es also in den Händen von Tobias Naumann (4/7) und Thorsten Kammer (5/8) am Spitzenbrett, den noch nötigen halben Punkt zu holen. Aber Thorsten musste seine erste Niederlage hinnehmen, nachdem er gegen den vermutlich derzeit besten Spieler der Rheinlandliga in leichter Zeitnot dem Dauerdruck nicht standhielt und mit einem unglücklichen Zug die Partie einstellte. Noch schlimmer erging es Tobias, der eine Gewinnstellung „wegschenkte“, indem er weiter angriff, statt trocken in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln. Seinen guten Gesamteindruck, auch er gewinnt einige Wertungspunkte dazu, trübt diese Niederlage jedoch kaum.

Nun hing für die Talentschmiede alles vom Ergebnis des direkten Konkurrenten der SG Trier II ab. Hier war das Glück den Ahrtaler holt, denn die trotz eines Kantersieges der Trierer blieb die Talentschmiede mit dem geringsten möglichen Abstand, nämlich einem halben Brettpunkt, in der Endabrechnung auf Rang zwei.

Mit dem zu Saisonbeginn nicht für möglich gehaltenen Vizemeistertitel kann der Schachclub Ahrtal auf eine erfolgreiche Debütsaison zurückblicken. „Wir mussten uns erst an das Niveau in dieser Liga gewöhnen, denn dass sich Gegenspieler anhand von Online-Partien akribisch auf uns vorbereitet haben, kannten wir bisher nicht“, musste Thorsten Kammer wiederholt leidvoll erfahren.

Zum Erfolg beigetragen haben auch unsere Jugendlichen Julian Köhler (5,5/6), Roman Windscheif (3/4), der Gastspieler von den SF Ochtendung Nils Schuck (1,5/2) und die Ersatzspieler Jonas Naumann (0/1) sowie Timo Schröder (0,5/1), die zum Saisonabschluss aber nicht zum Einsatz kamen.

SC Brohltal Weibern II gewinnt gegen Cochem

Weibern. In Runde 8 der A-klasse des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel empfing die 2. Mannschaft des SC Brohltal Weibern den SC Cochem im Pfarrheim in Weibern. Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung gewann man letztendlich mit 3:2. In der Tabelle steht die Mannschaft nun auf einem Nichtabstiegsplatz, es steht noch ein Spiel auswärts gegen den Tabellenzweiten SC Kettig aus. Alfons Hilger gewann an Brett 2 gegen Dieter Welsch kampflos, der Gegner konnte nicht antreten. So stand es 1:0. Nachwuchsspieler Jan Degen schlug danach den erfahrenen Cochemer Uwe Rösch an Brett 5. Die Kontrahenten spielten die englische Eröffnung. Der Brohltaler verlor zunächst zwei Bauern, gewann dann aber schließlich einen Turm, womit die Partie entschieden war. Durch eine geschickte Wendung drohte er mit matt, sein Gegner gab auf.

An Brett 4 schlug Christian Forster den wesentlich stärker eingeschätzten Carlos Anetsberger. Sie spielten die französische Eröffnung. Durch eine gegenseitige Rochade kam es zu einer scharfen und komplizierten Stellung. Forster gelang es einen Angriff seines Gegners zu verteidigen und durch einen Figurenabtausch in ein besseres Damenendspiel zu kommen. Nach dem Tausch der Damen hatte er durch 2 Freibauern eine Gewinnstellung. Der Cochemer versuchte noch einen Durchbruch auf dem Damenflügel, die Stellung war aber nun unhaltbar und er gab auf.

In der letzten Partie im März gegen Kettig will man sich so gut wie möglich verkaufen und die Saison ganz erfolgreich abschließen.

Intensiver Turnierbetrieb kurz vor dem Saisonfinale

SC Talentschmiede Ahrtal erzielt Erfolge beim Schachjugendturnier

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Schachsaison 2024/25 neigt sich dem Ende. Neben den letzten Mannschaftswettkämpfen gibt es derzeit auch Jugendturniere, bei denen sich die Jüngsten im schachlichen Wettstreit messen können. Ein sehr beliebtes Jugendturnier organisieren jedes Jahr die Schachfreunde Ochtendung. Treibender Motor ist der Vorsitzende Markus Höblich, der auch Mitglied der Talentschmiede Ahrtal ist. Die enge Freundschaft beider Vereine führte diesmal mit Fjodor Jung, Kilian Krebs und Julian Köhler drei Ahrtaler in die Kulturhalle Ochtendung. In den verschiedenen Altersklassen wurden sieben Runden Schnellschach gespielt, wobei jeder Spieler nur 15 Minuten Bedenkzeit für die gesamte Partie hatte.

Debütant Kilian Krebs kam in der Altersklasse U14 langsam in Schwung. In den ersten Runden hatte er häufiger das Nachsehen, um aber nach der Mittagspause richtig aufzudrehen. Mit vier Punkten erreichte er nicht nur einen positiven Score, sondern auch einen Platz in den Top Ten. „Die Partie in der Schlussrunde war einer der schönsten des Turniers“, so Thorsten Kammer, Spielertrainer der Talentschmiede, der direkt am Brett mitbekam, wie Kilian seinem Gegner die Dame vom Brett kombinierte.

Fjodor Jung, der in der U12 antrat und auch schon in seiner zweiten Saison erfolgreich in der zweiten Mannschaft spielt, hatte einen Traumstart mit drei Siegen in Folge. In Runde vier unterlag er aber verdient dem späteren Sieger, was ein wenig Sand ins Getriebe brachte. Fjodor demonstrierte er in den Schlussrunden, was er mittlerweile gelernt hat. Er rettete schlecht stehende Endspiele ins Remis, so dass er das Turnier ebenfalls mit vier Punkten abschloss.

Für Julian Köhler war Ochtendung in den letzten Jahren immer eine Bank. Als großer Turnierfavorit in der U18 gestartet gewann er auch aus schlechteren Stellungen heraus, da er durch sein schnelles Spiel auch die unerbittlich tickende Schachuhr zu seinem Verbündeten machte. So besiegte er den späteren U21-Sieger Leo von Elmpt vom ausrichtenden Verein, in dem er ein schlechtes Endspiel zuerst in ein remisliches und dann in ein gewonnenes umdrehte. In der vorletzten Runde gab es ein unerfreuliches Novum, als der U18-Rheinlandmeister seine Partie verlor. Trotz dieses Rückschlags gewann Julian die letzte Partie sicher und verteidigte somit wieder seinen ersten Platz.

„Das Turnier war von Markus Höblich wie immer großartig organisiert“, so Thorsten Kammer, der passives Mitglied der Ochtendunger ist. „Wichtiger als die Erfolge heute ist aber, dass wir die letzten Mannschaftskämpfe noch erfolgreich absolvieren“. Dabei steigt am letzten Spieltag in der Rheinlandliga das große Duell zwischen dem Tabellenführer und Turnierfavoriten aus Wittlich und dem Aufsteiger und Tabellenzweiten Schachclub Talentschmiede Ahrtal. Mit einem Sieg könnte der Neuling tatsächlich noch die Meisterschaft erringen, bei einer hohen Niederlage wäre dagegen auch Platz zwei in Gefahr.

Schach-Rheinlandliga: 6:1-Kantersieg gegen Schweich/Trittenheim II

In der achten und damit vorletzten Runde der Rheinlandliga hieß es für die Schachfreunde der Talentschmiede Ahrtal, in Schlagdistanz zum Tabellenführer SC Wittlich zu bleiben. Dazu war ein Sieg gegen die Zweitvertretung der SG Schweich-Trittenheim Voraussetzung.

Gelungener Wettkampftag: SC TS Ahrtal gewinnt hoch gegen die Gäste von der Mosel (v.l.n.r.): Thorsten Kammer (Spielertrainer), Timo Schröder, Elisa Naumann (MF), Roman Windscheif, Tobias Naumann, Julian Köhler, Jürgen Kaster und Luca Häusler.

Die Gäste, von den Wertungszahlen mit der Talentschmiede auf Augenhöhe, hatten im Vorhinein angekündigt, mit nur sechs Spielern anreisen zu können. So war es das Spitzenbrett der Ahrtaler Thorsten Kammer der kampflos mit Beginn des Wettkampfes auf 1:0 stellte. Er konnte dann gespannt die verbleibenden Partien beobachten. Roman Windscheif vermeldete nach über zwei Stunden als nächster seinen Sieg. Die sehr passive Spielanlage seines Gegners nutzte er geschickt, um Material zu gewinnen und als der Gegner dann einen Harakiri-Angriff vom Zaun brach, wurde dieser eiskalt ausgekontert. „Es tut gut, wenn sich die Trainingseinheiten auszahlen“, so Spielertrainer Thorsten Kammer. „Wir haben diesen Stellungskomplex vor einiger Zeit analysiert und Roman hat dieses Wissen genutzt, um überzeugend zu punkten“. Kurz danach war auch Tobias Naumann an Brett fünf siegreich. Mit den schwarzen Steinen glich er bereits in der Eröffnung aus und bestrafte den ersten groben Fehler seines Gegners. Dieser ließ direkt einen weiteren folgen und gab, da er dem Angriffswirbel nichts mehr entgegenzusetzen hatte, kurz vor dem Matt auf. Als nächstes gewann Julian Köhler, der allerdings bange Momente zu überstehen hatte. Nach misslungener Eröffnung, bei der er auf Grund eines Rechenfehlers früh einen Bauern verloren hatte, sammelte sein Gegner geschickt weitere positionelle Vorteile an und stand lange auf Gewinn. Doch die hartnäckige Verteidigung sowie eigene Kontermöglichkeiten brachten Julian wieder ins Spiel und sogar auf die Siegesstraße. Ein Bauer, der sich umzuwandeln drohte, brachte einen Figurengewinn und ein klar gewonnenes Endspiel, welches der Gegner konsterniert aufgab.

Es folgten zwei Remisen durch Luca Häusler und Timo Schröder. Timo wählte bei seinem Debut in der Rheinlandliga eine solide Eröffnung und steuerte sicher auf einen halben Punkt zu. „Es ist schön, Timo nach langer Zeit mal wieder am Brett zu sehen“, freute sich Mannschaftsführerin Elisa Naumann. „Wenn es eng geworden wäre, hätte er auch noch weiterkämpfen können“. Luca, ausnahmsweise an Brett 3 mit den schwarzen Steinen, spielte eine hochklassige Partie, in der sich beide Gegner nichts schenkten und so friedlich den Punkt teilten. Obwohl der Mannschaftskampf längst entschieden war, kämpfte Jürgen Kaster am zweiten Brett um den vollen Punkt. In einer komplizierten Stellung hatte er weiter gerechnet als sein Gegner und konnte sich ein aussichtsreiches Endspiel erarbeiten. Aber, da sein Opponent noch Hoffnungen auf ein Remis hatte, zog sich diese spannende Kampfpartie auf höchstem Niveau hin. Nach gut fünf Stunden Spielzeit konnte der Vorsitzende, der stets die Übersicht behielt, trotz eines sich sehr zäh und findig verteidigenden Gegners unter den Blicken aller Mannschaftskollegen seinen dritten Saisonsieg feiern.

Durch diesen Sieg kommt es am letzten Spieltag zum Show-Down zwischen dem favorisierten Tabellenführer SC Wittlich, der ebenfalls hoch gewann, und dem Aufsteiger SC Talentschmiede aus dem Ahrtal. „Hätte man mir vor der Saison gesagt, dass wir vor dem letzten Spieltag bereits sicher unter den ersten drei sind und sogar um den Titel des Rheinlandmeisters mitspielen, hätte ich das als Utopie abgetan. Aber wir spielen als Mannschaft eben doch noch einen Tick besser als die Einzelspieler“, freut sich Spielertrainer Thorsten Kammer auf das entscheidende Spiel.

Erfolgsserie hält an

Kreis Ahrweiler. Die erste Mannschaft des SC Talentschmiede Ahrtal setzt ihren Höhenflug in der obersten Liga des Schachverbandes Rheinland fort. Im Duell gegen den SC Gambit Gusenburg/Hermeskeil festigte der Aufsteiger mit einem 5:2-Sieg den zweiten Tabellenplatz. Das Team um Mannschaftsführerin Elisa Naumann fuhr mit hohen Erwartungen nach Hermeskeil, nachdem die Gastgeber zuvor bekanntgaben, dass sie die Bretter 1 und 3 kampflos aufgeben würden. „Das war keineswegs selbstverständlich, so ersparen sich unsere betroffenen Spieler eine unnötige Anreise“ würdigte Vorsitzender Jürgen Kaster die faire Geste der Gastgeber. Thorsten Kammer, der am Spitzenbrett gespielt hätte, ließ es sich jedoch nicht nehmen, die Mannschaft in den Hunsrück zu begleiten. „Mit einem 2:0 Vorsprung kann man auch mal ein Remis einstreuen, um den Druck auf den Gegner zu erhöhen. Wichtig ist eigentlich nur, möglichst keine Partie zu verlieren“, gab er auch gleich die Devise für den Wettkampf aus.

Jürgen Kaster willigte dementsprechend am vierten Brett frühzeitig in ein Remis ein.

Denn zeitgleich hatte Julian Köhler, aktueller Rheinlandmeister der U18, an Brett 5 eine gewinnträchtige Stellung erreicht. Er hatte die Stellung besser eingeschätzt als sein Gegner, der zwar einen Mattangriff ohne Damen gerade noch abwehren konnte, dann aber in einem völlig verlorenen Endspiel landete. „Bei Julian klappen die Angriffe immer“, so Brettnachbar Roman Windscheif. Mit einer nunmehr 3,5:0,5-Führung war der erste Mannschaftspunkt bereits sicher.

Die Gegenwehr von Gusenburg/Hermeskeil war damit gebrochen, sodass zunächst Roman Windscheif ein weiteres Remis gegen einen wertungsstärkeren Spieler beisteuern und damit den Mannschaftssieg sicherstellen konnte.

Am zweiten Brett konnte Luca Häusler mit den schwarzen Steinen ein Remis gegen Dr. Max Gebhardt, der Nummer 1 der Gastgeber, erkämpfen, wobei ihm die Schachgöttin Caissa ein wenig zur Seite stand. Denn sein Opponent hatte zwar eine Kombination, die ihm großen Vorteil beschieden hätte gesehen, war sich aber während der Partie zu unsicher, ob sie tatsächlich funktioniert. Somit bleiben Luca ebenso wie Teamkollege Helmut Bürger heiße Anwärter auf die Brettmeisterschaft an den Brettern 2 und 3.

Am siebten Brett hatte Elisa Naumann gute Chancen auf den vollen Zähler herausgespielt, gab sich in Zeitnot aber mit einem Remis durch Zugwiederholung zufrieden.

Mit 11:3 Mannschaftspunkten und den meisten Brettpunkten bleibt die Talentschmiede damit auf Tuchfühlung mit dem Ligaprimus aus Wittlich, der einen Mannschaftspunkt mehr auf seinem Konto hat. Sollte sich dieser Abstand in der achten Runde im Spiel gegen Schweich-Trittenheim nicht verringern, kommt es in der letzten Runde gegen das Team aus der Säubrenner-Stadt zu einem echten Endspiel um die Rheinlandmeisterschaft.

In der B-Klasse des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel konnte auch die zweite Mannschaft der Talentschmiede Ahrtal einen klaren Erfolg gegen Drittvertretung der Schachfreunde aus Ochtendung feiern. Damit kann sich das Team um Mannschaftsführer Dr. Robert Kaufmann erstmals in dieser Saison über ein positives Punktekonto freuen. „Nach unserem Stotterstart kommen wir immer besser in Fahrt“, resümierte er den Mannschaftskampf, zu dem er selbst gegen den wertungsstärksten Ochtendunger Alex Pflaum einen halben Punkt zum 3,5:0,5-Sieg beisteuerte. Ralf Oehrle gewann kampflos am Spitzenbrett, während Fjodor Jung gegen den bis dahin so erfolgreichen Julian Rinke in einer komplizierten und abwechslungsreichen Partie den Sieg davontrug. Ben Klatt gewann gegen Edgar Fuchs, der erst unorthodox eröffnete und dann mehrere Fehler beging.

Keine Niederlage ist natürlich einer der Schlüssel zum Erfolg. Zu diesem trägt auch das Training mit der ehemaligen Jungendweltmeisterin und der neuen Nummer 1 Belgiens, Annmarie Mütsch, bei. Mit dem Thema „Wie behandle ich Überraschungen in der Eröffnung“ gab sie kürzlich den Ahrtalern wertvolle Tipps für die Praxis. Anschließend zeigte sie im anschließenden Simultankampf „alleine gegen elf“ den Ahrtalern souverän die Grenzen auf. „Das Training bei Annmarie ist nicht nur lehrreich, sondern macht obendrein Spaß und man kann das Erlernte sofort in das eigene Spiel integrieren“, so Spielertrainer Thorsten Kammer, der auch wieder neue Impulse für das eigene Training mitnahm.

Zweite mit unerwarteter Niederlage

Kettig. Zur 7. Runde der A-Klasse ging die Kettiger Zweite als leichter Favorit gegen Remagen-Sinzig IV ins Rennen. Der einzige jedoch, der eine souveräne Leistung brachte, sein Spiel von Anfang an durchzog und letztendlich gewann, war Kevin Weirauch am ersten Brett. Die anderen vier zeigten keine guten Partien: Hermann Schlötter und Hans-Peter Engel remisierten, Manfred Sorger und Michael Lohn verloren. Damit ist die Mannschaft auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht, hat aber die Aufstiegsränge bei zwei noch ausstehenden Spielen in Reichweite. Am 23. Februar ist man bei der Fünften aus Nickenich zu Gast.

Das traditionelle verschobene Neujahrsblitzturnier musste aus Termingründen für die 31. Auflage noch etwas weiter nach hinten verlegt werden und zwar auf Freitag, 21. Februar – dennoch darf der Kettiger Schachclub wieder alle Schachfreunde der Region einladen. Wie immer zum völlig zwanglosen Blitzen in gemütlicher Runde – ohne Startgeld, in der aber auch die Sieger nichts weiter erwarten dürfen als eine Flasche Wein, und in der jeder Schachfreund alleine durchs Mitblitzen in größerer Runde gewinnen sollte. Gespielt werden wie immer 13 Runden klassisches 5-Minuten-Blitz im Schweizer System und der Verein freut sich jetzt schon auf jeden Teilnehmer!

Begonnen wird um 19.30 Uhr, vorangemeldet werden kann sich bei Elmar Zimmer, elmar.zimmer@t-online.de oder Tel. (0 26 37) 56 12.