Nickenich. Die neunjährige Nathalie Stein aus Mayen hat für die Schachfreunde Nickenich einen ihrer ersten Turniererfolge gefeiert. Bei der Rheinlandmeisterschaft in Cochem setzte sie sich in ihrer Altersklasse U10 gegen ihre 20 Gegenspielerinnen durch. Die frischgebackene Rheinlandmeisterin hat das Schachspiel von ihrem Vater gelernt und spielt seit Herbst 2021 im Verein.
Bis zum Titel war es ein weiter Weg, denn Nathalie musste sich über die Bezirksmeisterschaft im Schachbezirk Rhein-Ahr-Mosel qualifizieren. Wertvolle Tipps für die Turnierpraxis bekam Nathalie von ihrem Trainer Christoph Roos. Alle schachinteressierten Kinder lädt er gerne ein, beim Jugendtraining freitags in den Vereinsräumen der Ortsgemeinde Nickenich ab 16.30 Uhr vorbeizuschauen. Zu den ersten Gratulanten gehörte der Vorsitzende der Schachfreunde Nickenich, Jens Wohde: „Nathalies Sieg freut mich sehr, zeigt er doch, dass unsere Nachwuchsarbeit Früchte trägt. Und er zeigt auch, dass Mädchen am Brett erfolgreich sind.
Beinahe hätten wir sogar einen weiblichen Doppelerfolg feiern können, denn Saskia Olma musste sich erst im Stichkampf geschlagen geben und wurde Vizemeisterin in der Altersklasse U18. Beide haben sich damit für die kommende Rheinland-Pfalz-Meisterschaft in Oberwesel qualifiziert und werden dort in den Osterferien die Nickenicher Fahne hochhalten.
Warum Nathalie sich für das Spiel der Könige begeistert und weshalb das Gewinnen für die talentierte Schülerin nicht an erster Stelle steht, verriet sie im Interview dem Pressewart.
Nathalie, was macht dir am Schachspiel am meisten Spaß?
Beim Schach kann man so viele Dinge lernen. Jede Woche kommt etwas Neues dazu. Ich liebe vor allem das Mittelspiel. Da gibt es so viele Möglichkeiten und durch Nachdenken versucht, man seine Stellung zu verbessern. Wenn ich eine Partie gewinne, dann habe ich das ganz alleine geschafft.
Und was findest du nicht so schön?
Eröffnungen mag ich nicht so gerne, da man bei den ersten Zügen schon leicht einen Fehler machen kann.
Wie war die Atmosphäre auf den Rheinlandmeisterschaften?
Es war richtig schön, denn wir waren mit fast 100 Kinder und Jugendlichen ein paar Tage in der Jugendherberge ohne Eltern. Klar, dass wir neben dem Schach alle viel Spaß zusammen hatten.
Warst du stolz auf dich, als du Rheinlandmeisterin geworden bist?
Ja, das war ein tolles Gefühl. Über meinen Pokal freue ich mich sehr, denn während des Turniers war ich schon sehr nervös. Erst in der letzten Runde hat es sich entschieden, denn mit Emma lag ich bis zum Ende gleichauf. Ich bin richtig froh, dass ich das geschafft habe.
Was nimmst du dir für die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in den Osterferien vor?
Ich möchte vor allem Spaß haben und gut spielen. Aber Gewinnen ist mir nicht so wichtig, weil ich weiß wie stark meine Gegnerinnen sein werden. Ich möchte einfach schöne Partien spielen.