Schachclub TS Ahrtal entführt ersatzgeschwächt Punkt in Reil

Talentschmiede überrascht beim Titelfavoriten

Kreis Ahrweiler. In der zweiten Runde der Rheinlandliga stand das Auswärtsspiel bei der erstarkten SG Reil-Kinheim an. Mit einem Deutsche-Wertungszahl-Durchschnitt von über 1.900 ist sie klarer Favorit auf den Titel und würde auch eine Spielklasse höher eine gute Figur abgeben.

Die SG hatte wie die Talentschmiede ihr Auftaktmatch gewonnen und trat in Bestbesetzung an, während die Ahrtaler mit vier Ersatzspielern der 2. Mannschaft die Bretter 5 – 8 besetzen mussten.

Insbesondere an den hinteren Brettern waren die Spieler aus Bad Neuenahr von der Papierform her hoffnungslos unterlegen. Laut Statistik hätten die unteren vier Bretter insgesamt nicht einmal einen halben Punkt holen dürfen. Doch auch im Schach müssen die Spiele erst einmal gespielt und gewonnen werden.

Es dauerte lange, bis die erste Entscheidung gefallen war. Ralf Oehrle an Brett 7 kam mit den weißen Steinen gut aus der Eröffnung und setzte seinen Gegner gehörig unter Druck, allerdings lief er in einen starken Konter, der die Dame gekostet hätte, so dass er direkt aufgab. Dann gab es einige freudige Überraschungen, Dr. Robert Kaufmann schien im Angriffswirbel seines Kontrahenten unterzugehen, aber umsichtig initiierte er erst seine Verteidigung, um dann im Gegenangriff mit einem Dauerschach das Remis zu sichern. Kleiner Wermutstropfen er hat kurz vor dem Dauerschach eine Gewinnmöglichkeit ausgelassen.

Ben Klatt an Brett 8 spielte eine solide Partie, bei der er einmal einen bangen Moment zu überstehen hatte, aber schlussendlich einen wertvollen halben Punkt ergattern konnte. Konrad Langner hatte es mit dem Spitzenbrett der SG aus der Vorsaison zu tun. Er verwickelt das Spiel so gut, dass sein Gegner in unklarer Stellung Remis anbot, was der Ahrtaler Ersatzspieler annahm.

Dann verlor Tobias Naumann an Brett vier durch eine sehenswerte Mattkombination seines Gegners. Damit wird klar, dass an den ersten drei Brettern 2,5 Punkte geholt werden mussten, um ein Unentschieden zu erreichen. Während Altmeister Jürgen Kaster am dritten Brett sich früh eine leicht bessere Stellung erspielte, stand Thorsten Kammer an Brett 2 mit dem Rücken an der Wand und Luca Häusler am Spitzenbrett befand sich in einer unklaren Stellung. Doch dann entwickelte sich alles recht schnell zu Gunsten der Ahrtaler. Luca Häusler nutzte seine Angriffsmöglichkeiten und zwang seinen Gegner zur Aufgabe. Thorsten Kammers Gegner konnte die Verteidigung nicht brechen und rannte in ein Dauerschach. Jürgen Kaster wandelte seinen letzten Bauern nach beinahe fünf Stunden Kampf in eine Dame um und nahm kurz darauf die Aufgabe seines Gegner entgegen. Das überraschende Unentschieden war zur Freude aller Ahrtaler-Spieler erreicht.

Gelungener Saisonstart in Rheinlandliga und C-Klasse

Kettig. Die Erste hatte es vorgemacht – sie gewann ihr Auftaktspiel in der Rheinlandliga mit 5:3 gegen die Integrierte Gesamtschule Trier. Gespannt war man daher auf das erste Auftreten der neuformierten dritten Mannschaft in der C-Klasse.

Die Verantwortlichen hatten sich vor Saisonbeginn überlegt, den Kader von erfahrenen Spielern um Jugendliche zu erweitern, die schon längere Zeit beim Training mitmachen. Und zwei von ihnen, Esma Jelovac und Domenik Botzem, durften bereits gegen die Siebte aus Ochtendung, deren Team nur aus Kindern und Jugendlichen besteht, am Ligabetrieb teilnehmen!

Domenik setzte seinen Gegner matt und feierte bei seinem ersten Einsatz seinen ersten Sieg; Esma agierte leider etwas unglücklich und verdarb ihre aussichtsreiche Stellung. Nach wechselvollem Verlauf fuhren an den ersten beiden Brettern Ralf Taubmann und Yevgeniya Zimmer sichere Siege ein; Endstand somit 3:1.

Jugendtraining ist jeden Freitag ab 17Uhr, sofern er nicht auf einen Feiertag oder in die Ferien fällt.

Der Clubabend für Erwachsene schließt sich dann um 19 Uhr an. Treffpunkt ist beide Male der Vereinsraum in der Weißenthurmer Str.1. Anfänger oder Kinder und Erwachsene ohne Schachkenntnisse sind willkommen. Auskünfte erteilt Elmar Zimmer, Tel. 01512-8890834.

15. Rang bringt 80 Euro Preisgeld

Nickenich. Zu Beginn der neuen Spielzeit nahm der SC Brohltal Weibern mit zwei Mannschaften am 26. Pellenzcup für Vierermannschaften in Nickenich teil. Die Bedenkzeit betrug 15 Minuten.

Die 1. Mannschaft mit Pietro Gaudenti, Wolfgang Kutzner, Erwin See und Mathias Koslowski war die Beste aus dem Schachbezirk Rhein-Ahr-Mosel.

In der Tabelle belegten die Brohltaler den 15. Rang und gewannen 80 Euro Preisgeld.

Das Turnier begann um 11.30 Uhr, die Siegerehrung war gegen 18 Uhr. Das entscheidende Spiel war gegen Nickenich 1 in der letzten Runde.

Pietro Gaudenti remisierte nach einem starken Mittelspiel, Mathias Koslowski gewann, obwohl er im Mittelspiel eine Dame stehen gelassen hatte und Erwin See stand zeittechnisch besser da, sodass sein Gegner dem Remisangebot zugestimmt hat.

Für Verpflegung war stets bestens gesorgt, die Abläufe waren reibungslos.

Am Vortag fand bereits das 32. Rhein-Ahr-Mosel-Open für Jugendliche statt, indem der eigene Nachwuchsspieler Anton Koslowski in der Klasse U10 seine ersten Turniererfahrungen sammeln konnte.

Das Turnier gewinnen konnte die Truppe „4-gewinnt“ mit zwei FIDE-Meistern vor dem SC Heimbach-Weiß Neuwied mit zwei internationalen Meistern, Schulz und Boidman, und der SG Trier, die auf Platz drei landeten.

Das Nachwuchstalent des Schachclubs Talentschmiede Ahrtal holt sich den Titel des Bezirksmeisters

Kreis Ahrweiler. Julian Köhler, seines Zeichens amtierender Rheinlandmeister der U18, ist richtig gut in die Saison gestartet. Für den angehenden Abiturienten deutete sich das diesmal an, da er bereits zum Abschluss der Vorbereitung im Pellenzcup, einem Schnellschachturnier für 4er Mannschaften, am zweiten Brett stark punktete und damit sein Team aufs Treppchen führte. Im ersten Meisterschaftsspiel gewann er ebenfalls am zweiten Brett der Ahrtaler gegen einen stärker eingestuften Gegner souverän und das nach nicht einmal 20 Zügen. „Das war eine wirklich gelungene Partie“, so Thorsten Kammer, der Julian seit einigen Jahren trainiert, „wenn man Julian die Chance zu einem taktischen Schlag gibt, dann nutzt er diese auch“.

Die Bezirksmeisterschaften fanden diesmal wieder in Nickenich statt. „Wenn die Schachfreunde Nickenich als Organisator auftreten, dann ist klar, dass man sich um den Ablauf keine Sorgen machen muss. Die haben es eben drauf“ lobte Kammer.

Nach seiner Einschätzung sollte das Turnier diesmal eine klare Angelegenheit für Julian, dem Spieler mit der höchsten Wertungszahl, werden. Denn sein ärgster Widersacher, der ebenfalls für die Talentschmiede spielende Roman Windscheif, hat die Altersgrenze überschritten und durfte daher nicht mehr antreten. Somit war die Erwartungshaltung klar, es wurde nicht nur der Titel, sondern eine souveräne Titelverteidigung erwartet.

Julian enttäuschte nicht und gewann alle seine Partien. Zum Auftakt musste Julian gegen die starke Nachwuchsspielerin der Schachfreunde Ochtendung Yildiz Göl antreten. Mit den schwarzen Steinen glich Julian schnell aus und nutze den ersten schwachen Zug seiner Gegnerin, um die Weichen auf Sieg zu stellen. „Diese Partie war ein treffendes Beispiel für Julians Schwarzpartien. Er glich schnell aus und nutzte die sich dann bietenden Chancen konsequent“, so Kammer, der teilweise die Partie live verfolgte.

Mit den weißen Steinen spielte der große Favorit geduldig, um ja kein Remis zuzulassen. So gab es in diesen Partien zwar teilweise viele Züge, aber in Remis- oder gar Verlustgefahr geriet Julian nicht. Nach dieser starken Vorstellung kann sich der Schachclub Talentschmiede Ahrtal auf die weiteren Einsätze von Julian in der Mannschaft und auf die Rheinlandmeisterschaften freuen.

Schachtreff Nickenich lockt 500 Gäste und Spieler in Pellenzhalle

Bestmarken aus dem Vorjahr wurden weiter gesteigert

Wenn man am ersten Septemberwochenende den traditionellen Schachtreff Nickenich besuchte, wurde ein Aspekt sofort klar: das Spiel der Könige boomt bei allen Generationen. In der Pellenzhalle herrschte, trotz der erfreulich großen Teilnehmerzahl, eine disziplinierte Turnieratmosphäre. Ruhe und Konzentration, aber auch Geselligkeit und Unterhaltung gaben sich die Klinke in die Hand. Dank der guten Organisation der Schachfreunde Nickenich setzte sich der aufsteigende Trend der letzten Jahre fort und setzte an beiden Turnieren Bestmarken. Ein großes Orga-Team sorgte im Bistro und Turniersaal für einen reibungslosen Verlauf.

Samstags nahmen 180 Kinder- und Jugendliche beim 32. Rhein-Ahr-Mosel Jugend-Open in fünf Altersklassen teil. Am darauffolgenden Sonntag traten beim 26. Pellenz-Cup insgesamt 208 Spieler in 48 Vierer-Mannschaften in der „Schach-Arena“ an. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernahm Verbandsbürgermeister Sebastian Busch, der selbst ein Vereinsmitglied der Schachfreunde Nickenich und begeisterter Schachspieler ist. Er packte selbst mit an und schmierte rund 200 belegte Brötchen – ein Einsatz, der bei den Gästen für ein besonders sympathisches Echo sorgte.

Die Veranstaltung ist mittlerweile weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bekannt und durch Mund-zu-Mund Propaganda immer beliebter. Deutschlandweit waren Teilnehmer aus 55 unterschiedlichen Vereinen zu Gast, um sich im fairen Wettkampf zu messen. Ein Preisfonds von über 4000 Euro beinhaltet einen reichhaltigen Sachpreisfundus, der nicht allein durch die Startgelder gedeckt werden kann, sondern dank der großzügigen Unterstützung der KSK Mayen, Lotto-Stiftung und Gartenbau Dirk Hörsch ermöglicht wurde. Auf den obligatorischen Motto-Shirts und Motto-Tassen des diesjährigen Schachtreffs, kam der französische Kaiser Napoleon Bonaparte zu Wort: „Unterbrich niemals deinen Gegner, während er einen Fehler macht.“

Neben der abwechslungsreichen Speisekarte (Curry-Wurst, Pommes, Erbsensuppe, Kuchen & Crêpes etc.) zu moderaten Preisen, standen bei den Kindern und Jugendlichen vor allem der große Spielplatz, eine Kletterwand und eine Tischtennisplatte hoch im Kurs. Zwischen den Runden konnte der Nachwuchs seinen Bewegungsdrang vor Ort stillen. Das herrliche Spätsommerwetter spielte allen Teilnehmenden in die Karten, die nicht nur in der Cafeteria, sondern auch im Außenbereich Kraft für die grauen Zellen tanken konnten.

Jugendturnier: Schachfreunde Nickenich stellen mit Mick Jussack Sieger bei der U14  

Beim 32. Rhein-Ahr Jugend-Open zeigten die Nachwuchstalente der Jahrgänge 2007 und jünger ihr Können auf dem Schachbrett. In den Alterskategorien (U18, U14, U12, U10, U8) traten die Jungen und Mädchen, von denen auch erfreulich viele dabei waren, aus regionalen und über-regionalen Vereinen im Schnellschach gegeneinander an.

Bei der U18 siegte Edgard Zhuikov von der SG Porz. Die Schachfreunde sind besonders stolz, dass unter ihren 20 Jugendlichen, die beim Rhein-Ahr-Jugend-Open teilnahmen, Mick Jussack die U14 mit einem satten Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lennard Meffert (SK-Niederbrechen 1948) gewinnen konnte. Bei der U12 konnte sich Kushagra Rohatgi (SAbt TuS Makkabi Ffm) durchsetzen. Und bei der U10 hatte Jona Lüttgen (SG Porz) die Nase vorn. Die Jüngsten maßen sich in der U8, wo Lev Gurevich (SC GEMA St. Ingbert) nichts anbrennen ließ. Alle Alterskategorien waren gut besetzt und hart umkämpft, ein Umstand, der als Erfolg für den Schachsport verbucht werden kann.

Preise und Pokale

Die besten drei Spieler aller Alterskategorien durften auf dem Siegerpodest Pokale und Urkunden in Empfang nehmen. Sichtlich stolz ließen sich die Großmeister und Großmeisterinnen von Morgen vom Publikum bejubeln. Für alle gab es Sachpreise und eine Teilnehmerurkunde. Niemand ging leer aus. Jedes Kind wurde persönlich aufgerufen und vom Vereinsvorsitzenden Jens Wohde gratuliert. Die Organisatoren bescherten dem Nachwuchs einen würdigen Rahmen für ihre tollen Leistungen auf dem Schachbrett.

Teilnehmerrekord beim Pellenz-Cup

Am zweiten Turniertag war der Pellenz-Cup in seiner 26. Auflage mit 48 Vierer-Mannschaften so gut besucht wie noch nie zuvor. Dieses Jahr konnte sich das Team 4-gewinnt (FM Pascal Barzen, FM Michael Schenderowitsch, David Meuer, Joshua Lenz) vor dem SC Heimbach-Weis/Neuwied und der SG Trier behaupten. Insgesamt nahmen vier Nickenicher Teams am Wettkampf teil. Auch beim Pellenz-Cup dürfen traditionell alle Spieler über einen Sachpreis freuen. Zusätzlich erhielten die drei erstplatzierten Mannschaften einen Gutschein zur startgeldfreien Teilnahme im nächsten Jahr.

Von den 9 teilnehmenden Mannschaften aus dem Schachbezirk Rhein-Ahr-Mosel erreichte der SC Brohltal-Weibern mit dem 15. Platz die beste Wertung und wurde Mannschaftsmeister im Schnellschach des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel. Die beste Nickenicher Mannschaft war das Team der Schachfreunde Nickenich I, das mit dem 16. Platz Zweitplatzierter in der Bezirkswertung wurde. Dritter in der Bezirkswertung wurde die Talentschmiede Ahrtal, die den 20. Platz im Teilnehmerfeld innehatte.

Schach-Rheinlandliga: Mit neuem Outfit zum Auftaktsieg

Kreis Ahrweiler. Die neuen Mannschaftstrikots haben Glück gebracht: der SC Talentschmiede Ahrtal startete mit einem Sieg in die neue Saison. Gegen die zweite Mannschaft der Schachgemeinschaft Trier erreichte Ahrtal ein knappes 4,5:3,5.

Schon früh im Wettkampf zeichnete sich ein möglicher Erfolg für die Heimmannschaft ab. Trier konnte statt 8 nur 7 Spieler an die Bretter bringen, so dass Thorsten Kammer nach der vorgeschriebenen Wartezeit von einer Stunde an Brett 4 seinen Sieg vermelden konnte.

Davor hatte bereits Julian Köhler an Brett 2 die Talentschmiede in Führung gebracht, nachdem er seinen übermütigen Gegner auskontern konnte. Nach gut drei Stunden Spielzeit hatte die erste Mannschaft der Ahrtaler den Vorsprung auf 4:1 hochgeschraubt und damit mindestens ein Mannschaftsremis sichergestellt. Zunächst gewann der in der letzten Saison noch in der B-Klasse spielende Christian Wolf an Brett 7 sein Spiel, während die beiden Brettmeister der letzten Saison Luca Häusler und Helmut Bürger an den Brettern 1und 3 mit den schwarzen Steinen jeweils ein Remis erzielten.

Spannend wurde die Partie noch einmal, als Tobias Naumann (Brett 6) seine Stellung nach einem durchaus spielbaren Turmopfer überzog und Ralf Oehrle (Brett 8) seine Partie durch Zeitüberschreitung verloren geben musste, so dass es zu einem zwischenzeitlichen 4:3 kam. An Brett 5 lag es nun an Routinier Jürgen Kaster, noch mit schwarz mindestens einen halben Zähler zu erkämpfen. Aus gedrängter Stellung heraus hatte er sich einen Vorteil erarbeitet, den er zu einem sicheren Remis abwickelte. Damit konnte der Vizemeister des Vorjahres SC TS Ahrtal gegen den Tabellendritten statt eines Unentschiedens einen Sieg einfahren.

Anfang Oktober wartet eine weitere Hercules-Aufgabe auf die Ahrtaler, denn sie müssen auswärts gegen ein bärenstarkes Team von Reil/Kinheim antreten, das seinerseits gegen den SV Mendig-Mayen mit demselben Ergebnis punktete.

Schachclub Talentschmiede Ahrtal e. V. feiert Geburtstag Großmeister – Luis Engel brilliert beim Simultan-Schachturnier

Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Endlich hat es geklappt“ freute sich der neue Vorsitzende der Talentschmiede Dr. Robert Kaufmann und begrüßte den Hamburger GM Luis Engel wie einen alten Bekannten. Eigentlich hätte diese Veranstaltung schon vor fünf Jahren stattfinden sollen, aber Corona hat dieses Bemühen damals auf Eis gelegt. Der Trainer der Talentschmiede und Organisator des Simultanturniers Thorsten Kammer ließ sich durch die widrigen Umstände jedoch nicht unterkriegen und verlegte das Turnier damals kurzerhand einfach ins Internet. Dadurch blieb man in Kontakt und konnte diesen durch die Besuche bei diversen Bundesligaspielen von Luis Engel ausbauen.

Zur Geburtstagsfeier am Sonntag maß sich der mehrfache deutsche Meister und Masters-Gewinner mit elf Spielern der Talentschmiede vom Novizen bis zu den Spitzenspielern im königlichen Spiel. Vom Schüler bis zum Pensionär hatte die Talentschmiede ein breites Spektrum an Spielern aufgeboten.

Gespielt wurde ein Simultanturnier, bei dem jeder Spieler zwei Stunden Bedenkzeit für seine Partie hatte, der gegnerische GM Luis Engel jedoch für die gesamten 11 Partien. So drehte der Großmeister routiniert seine Runden im Inneren des aus den Tischen gebildeten Carrées, mit stetem Fokus auf seine Zeiten, damit er keine Gefahr lief etwas anbrennen zu lassen. Schon vorab hatte er bereits verkündet, dass er sich mental vorbereitet hatte und seine Gegner des SC TS Ahrtal in seine Standarderöffnungen drängen möchte, um so ihm bekannte ruhige Stellungen zu erreichen. Damit konnte er möglichen Vorbereitungen der Ahrtaler aus dem Wege gehen. „Diese Professionalität zeigt auch seine Wertschätzung, die Luis den Schachspielern des SC TS entgegenbringt“, so Thorsten Kammer, der am Spitzenbrett spielte und dann auch gleich beim ersten Zug sah, was Engel angedroht hatte. Wie bei den anderen Ahrtaler auch, waren Eröffnungsüberraschungen an der Tagesordnung. „Normalerweise spielt er den Keres-Angriff“, so Markus Höblich, der sich mit für ihn unbekannten Stellungsbildern konfrontiert sah. Trotz dieses cleveren Schachzuges von Engel kämpfte die Talentschmiede wie zu erwarten war an allen Brettern tapfer, um dieses einmalige Erlebnis richtig auszukosten.

„Richtig schlimm wurde es aber, wenn sich Luis ans Brett setzt“, so die einhellige Meinung. Denn wenn sich der Großmeister intensiv in die Stellung vertiefte, dann war klar, dass er etwas gefunden hatte, was die Ahrtaler übersehen hatten. Trotzdem spielte der GM auch noch sehr zügig, so dass er in vielen Partien am Schluss mehr Zeit als seine Gegner auf der Uhr hatte. Für Timo Schröder und Thorsten Kammer, die sich am längsten wehrten, wurden so neben einer schwer zu haltenden Stellung auch noch die Zeitnot zu einem großen Problem. Es kam, wie es wie es kommen musste, dem „Ein-Mann-Bundesligist“ gelang nach über dreieinhalb Stunden Spielzeit und nach nahezu fehlerfreiem Spiel ein Durchmarsch gegen die Talentschmiede mit 11:0.

Großmeister Luis Engel (sitz. Mitte) eingerahmt von seinen jungen (sitz.) und älteren Fans (stehend). Fotos: privat

Im Anschluss analysierte Luis Engel noch ausgewählte Partien, ehe er sich mit aufmunternden Worten, einem Sonderlob für die Organisation und das Catering wieder auf den Heimweg in die Hansestadt machte. Ein großartiges Erlebnis für den SC Talentschmiede Ahrtal gegen einen der besten und ganz bestimmt sympathischsten deutschen Schachspieler am Brett spielen zu dürfen.

Neben den Vereinsmitgliedern der Talentschmiede waren am vergangenen Sonntag auch eine Reihe von Kiebitzen im Spiellokal der Ahrtaler im Bürgerhaus Heppingen vor Ort, die von den Spielen und der gesamten Veranstaltung begeistert waren.