Meister der Bezirksklasse – ein Saisonrückblick und ein Zukunftsausblick

In einem antiklimaktischen Finale der Saison 2023/2024 der Bezirksklasse im Bezirk Rhein-Ahr-Mosel durfte der SV Runder Turm Andernach bereits am Samstag, 06.04.24 den dritten Bezirksmeistertitel in Folge feiern. Grund hierfür war eine telefonische Absage der gegnerischen Mannschaft.

Wenngleich die Andernacher somit nicht auf sportlicher Ebene den Schlussstrich ziehen konnten, heißt es nun Saisonabschluss.

Der Andernacher Mannschaftsführer Kevin Weirauch rekapituliert in eigenen Worten den Saisonablauf:

„Wir starteten in die Saison mit 5 gegnerischen Mannschaften. Den SV Mendig-Mayen, welcher nominell stark besetzt ist. Die dritte Mannschaft des SC Remagen-Sinzig, welche aus einem großen Spielerpool von 42 gemeldeten Vereinsmitgliedern schöpfen können. Den SC TS Polch welche schon lange im Bezirk etabliert sind. Die Schachfreunde Ochtendung welche als Aufsteiger für frischen Wind sorgen können. Und natürlich die Talentschmiede Ahrtal, welche aufgrund ihrer Jugend- und Vereinsarbeit in ihrer kurzen Existenzdauer schon sehr gute Talente herangezogen hat und dies immer noch tut.

Auch wenn sich die Andernacher in den vergangenen zwei Jahren gut behaupten konnten, sollte die Aufgabe der Titelverteidigung bei Leibe kein Selbstläufer sein. Dies sah man an unserem ersten Resultat. Mit einem Unentschieden gegen den SV Mendig-Mayen konnten wir gerade einmal ins Tabellenmittelfeld einziehen. Mit einem Sieg gegen die Ahrtaler konnten wir uns am zweiten Spieltag jedoch die Tabellenspitze sichern. Dies änderte sich schlagartig, als wir am dritten Spieltag erneut remisierten. Diesmal gegen Remagen-Sinzig. Bis zur Rückrunde sollte es dann auch so bleiben, dass wir der Tabellenspitze hinterher jagten, diese aber einfach nicht fassen konnten. Die Talentschmiede Ahrtal behielt bis zum Jahreswechsel die Tabellenführung inne. Ein wenig Abstand zum Rest der Mannschaften war dort schon entstanden, jedoch war bei 5 Spielen noch alles drin.

In der Rückrunde kam auch sogleich die erste leichte Wende. Die Ahrtaler, die bisher nur gegen Andernach verloren haben, ließen mit einem Unentschieden gegen Remagen-Sinzig einen wichtigen Mannschaftspunkt liegen, während die Andernacher in Ochtendung einen Sieg einfahren konnten. Die Tabellenführung hatte gewechselt. In der siebten Runde das gleiche Bild. Sieg für Andernach, Unentschieden für Ahrtal. Das änderte aber nichts an der grundlegenden Situation. Der achte Spieltag sollte wegweisend sein. Andernach begrüßte die Talentschmiede Ahrtal zu Hause und der Sieger dieser Begegnung sollte die Tabellenführung für den Saisonendspurt ergreifen. In einer unerwarteten Folge von Ereignissen gewannen wir mit 6 zu 0 und konnten damit unseren stärksten Sieg seit langem feiern. In den letzten beiden Spielen überzeugten die Ahrtaler als direkte Titelverfolger jedoch auf ganzer Linie. Zwei 5 zu 1 Siege gegen Polch und danach gegen Mendig-Mayen sollten einen guten Saisonabschluss bilden. Die Niederlage gegen Remagen-Sinzig am neunten Spieltag ließ die Andernacher auch nochmal zittern. Bis dann die genannte Spielabsage der Polcher die Saison für Andernach frühzeitig beendete.

Am Ende bleibt mir als Mannschaftsführer nur zu sagen: Es war eine Saison, die durchaus ihre Höhen und Tiefen hatte. Wir haben stellenweise gewackelt, uns zwei Unentschieden und eine Niederlage eingehandelt und am Ende deshalb zurecht zittern müssen. Nichtsdestoweniger handelt es sich nach wie vor um die beste Bilanz in der Spielklasse. Daher möchte ich meiner Mannschaft vielmals zum erneuten Bezirksmeistertitel gratulieren! Ebenfalls möchte ich unserem engsten Titelverfolger der Saison, der Talentschmiede Ahrtal zur sehr guten Saison gratulieren! Allen weiteren Mannschaften möchte ich für die schachliche Zukunft alles Gute wünschen!“

Nach dem erfolgreichen Saisonabschluss stellt sich in Andernach nun die Frage „Aufsteigen oder nicht?“. Dies ist schon in den letzten zwei Jahren Thema gewesen, woraufhin die Antwort stets die gleiche war. Ein mehrheitliches „Nein“ aufgrund verschiedener Faktoren, die beiden größten hiervon Fahrtzeit und Spieleranzahl. Bei einer vereinsinternen Besprechung fiel die Entscheidung auch beim dritten Mal nicht anders aus.

Kevin Weirauch bezieht als Mannschaftsführer Stellung:
„Der SV Runder Turm Andernach ist mein Jugendverein. Daher finde die Mehrheitsentscheidung schade. Gerne würde ich den Verein in höheren Spielklassen sehen. Damit dies in der Zukunft passieren kann, sehe ich hierzu nur eine Option: Wir brauchen mehr und jüngere Spieler. Spieler die auch gewillt sind, an Spieltagen weitere Strecken auf sich zu nehmen. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Jugendarbeit muss als logische Konsequenz in Angriff genommen werden.“

Um dies zu erreichen, wurden vereinsintern bereits Pläne besprochen, um ein breiteres Publikum anzusprechen und den Verein bekannter zu machen. Diese werden sukzessive in die Tat umgesetzt. Der erste Schritt hierfür wurde bereits unternommen. So hat der SV Runder Turm Andernach von nun an ein Vereinswappen.

Der Schachverein „Runder Turm“ Andernach trifft sich jeden Donnerstag Abend von 18 – 20 Uhr im Rheintor (Ecke Mauerstraße) zum Training. Anfänger, Fortgeschrittene und Spieler aller Stärken und Altersklassen sind gerne willkommen! Für Fragen steht der Mannschaftsführer Kevin Weirauch unter k.weirauch@gmx.net zur Verfügung.

Spannung im Titelrennen um die Bezirksmeisterschaft

Andernach. Am vorletzten Spieltag des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel reiste der Schachverein „Runder Turm“ Andernach zum Auswärtsspiel nach Sinzig, um dort gegen die dritte Mannschaft des Schachclubs Remagen-Sinzig zu spielen. Vor diesem Spiel benötigten die Andernacher nur noch ein Unentschieden, um die Bezirksmeisterschaft für sich zu entscheiden.

Am Spielort angekommen sah es auch gleich so aus, als stünden die Zeichen gut. Der Gegner des Andernachers Luis Torino Caballero war nämlich spontan verhindert, wodurch Andernach bereits vor Start mit einem kampflosen Sieg am dritten Brett mit 1 – 0 in Führung ging.

Etwa eine halbe Stunde später schien die Titelverteidigung umso wahrscheinlicher, nachdem Marco Meyer die Partie gegen Jakob Penner aus Andernach an Brett 5 aufgab. 2 – 0! Wenige Sekunden später reichten sich Franz Nachtsheim und Valeri Karnaoukh die Hände und einigten sich an Brett 2 auf ein Remis. Somit führten die Andernacher sehr früh bereits mit 2,5 – 0,5. Nur ein Remis auf drei Brettern hat für den Titel gefehlt.

Doch sollte es anders kommen, nachdem etwa eine weitere halbe Stunde später Maximilian Schmidbauer gegen Ivan Arzensek an Brett 6 aufgrund eines Einstellers den kürzeren zog. Damit fand Remagen-Sinzig III den Anschluss zum 2,5 – 1,5. Die verbleibenden Partien schienen aber noch in einem früheren Stadium zu sein.

Nach etwa einer weiteren Stunde änderte sich das Ergebnis erneut, als sich der Andernacher Kevin Weirauch an Brett 1 gegen Moritz Appel geschlagen geben musste. Appel spielte einen schönen Angriff und knippste Weirauch nach dessen Einsteller schnell das Licht aus. Somit glichen die Gastgeber 2,5 – 2,5 aus.

Der Mannschaftskampf sollte sich an Brett 4 entscheiden. Borzou Pishanidar opferte mit den schwarzen Steinen zwei Bauern in der Hoffnung auf Angriff. Leider setzte sich dieser Angriff jedoch nicht durch. Dadurch hatte Axel Hesper in einem Endspiel mit Läufer und Turm für beide Spieler zwei verbundene Freibauern am Damenflügel. Die Versuche von Pishanidar, das Wasser zu trüben, blieben leider vergebens.

Somit gewannen die Sinziger verdient 3,5 – 2,5. Kevin Weirauch, Mannschaftsführer der Andernacher, gratuliert den Gastgebern zum verdienten Sieg in Unterzahl!

Zeitgleich kam es in Polch zu einem eindeutigen Ergebnis. Der Schachverein aus Ahrtal fegte die Gegner aus Polch mit 5 – 1 vom Brett.

Somit verkürzt sich der Abstand an der Tabellenspitze. Die Andernacher führen nach wie vor mit 14 Mannschaftspunkten und 34,5 Brettpunkten. Die Ahrtaler sind dahinter mit 12 Mannschaftspunkten und 31,5 Brettpunkten. In vielen Szenarien wird Andernach damit Meister des Bezirks. Wenn Andernach jedoch verliert und Ahrtal 3,5 Brettpunkte mehr als Andernach im letzten Spiel holt, muss Andernach den Titel abgeben.

Der Schachverein „Runder Turm“ Andernach trifft sich jeden Donnerstag Abend von 18 – 20 Uhr im

Rheintor (Ecke Mauerstraße) zum Training. Anfänger, Fortgeschrittene und Spieler aller Stärken und

Altersklassen sind gerne willkommen! Für Fragen steht der Mannschaftsführer Kevin Weirauch unter k.weirauch@gmx.net zur Verfügung.

Schachverein „Runder Turm“ Andernach Kantersieg im Endspurt des Titelrennens um die Bezirksmeisterschaft

Andernach. Drei Spieltage vor Schluss der Saison 23/24 der Bezirksklasse Rhein-Ahr-Mosel durfte der Schachverein „Runder Turm“ Andernach den Schachclub Talentschmiede Ahrtal in den heimischen Hallen des Rheintors begrüßen. Andernach führte bereits vor dem Spieltag mit zwölf Mannschaftspunkten die Tabellenspitze an. Die Ahrtaler jedoch waren mit ihren zehn Mannschaftspunken dicht auf den Fersen. Ein Sieg würde ihnen, dank besserer Brettpunktebilanz die Tabellenführung einspielen.

Doch die Andernacher hatten da noch das ein oder andere Wörtchen mitzureden.

Schon recht früh konnte Harald Zettler an Brett 6 mit einer Mehrfigur souverän die 1:0-Führung mit den weißen Steinen einspielen.

An Brett 5 lieferten sich beide Spieler einen verbissenen Kampf.

In einem asymmetrischen Mittelspiel versuchte Weiß einen Königsangriff zu instruieren, während Schwarz sich auf den Damenflügel konzentriete. Doch am Ende nutzte der Andernacher Michael Weber einen Einsteller seines Gegners gekonnt aus und erweiterte auf ein 2:0.

So richtig spannend wurde es jedoch an Brett 2. Wolfang Weiler erlang schon früh zwei Mehrbauern, hatte dafür aber mit einer komprommitierten Königsstellung zu kämpfen.

Sein Gegner steckte im Geiste des Grundsatzes „Angriff über Material“ auch gleich noch eine Qualität ins Spiel. Doch behielt Weiler einen kühlen Kopf und verteidigte gekonnt, sodass sein Materialvorsprung für die 3:0-Führung der Andernacher reichte.

Von nun an war allen klar, dass die Andernacher die Tabellenführung behalten würden.

Im schlimmsten Fall würden sie die restlichen Partien verlieren, sodass am Ende ein 3:3 Unentschieden stünde. Doch es sollte anders kommen.

Kurz nach dem gesicherten Punkt sah sich Borzou Pishanidar in einem remisträchtigen Endspiel, das noch lange hätte dauern können. Es kam jedoch ganz anders.

Acht Züge vor der Zeitkontrolle griff der Ahrtaler Spieler fehl und stellte zweizügig seinen Turm ein. Diesen konnte Pishanidar aber gar nicht mehr gewinnen, denn schon kurz nach Ausführung des Zugs, gab sein Gegner auf.

Damit war der Mannschaftssieg schon sicher. Doch die Bretter 3 und 1 wollten noch was an dem Ergebnis ändern. An Brett 3 waren die Ahrtaler wertungsmäßig etwas besser und an Brett 1 deutlich besser aufgestellt.

Zu diesem Zeitpunkt gingen die Partien schon vier Stunden lang und waren entsprechend schon in einem fortgeschrittenen Stadium.

Nach etwa einer weiteren halben Stunde konnte jedoch Franz Nachtsheim an Brett 3 den Fehler seines Gegners entscheidend ausnutzen und setzte den Trend für die Andernacher fort. 5:0, ein wirklich sensationelles Zwischenergebnis!

Vorbei war der Mannschaftskampf aber noch lange nicht. An Brett 1 konnte Kevin Weirauch in einem Läuferendspiel trotz eines Minusbauern einen deutlich aktiveren Läufer vorweisen. Sein wertungsmäßig deutlich überlegener Gegner aus Ahrtal sah sich gezwungen, zwei Bauern herzugeben, um Gegenspiel zu bekommen.

In einem gegen Ende remisträchtigen Endspiel schätzte der Spieler mit den weißen Steinen den Remisweg als schlechter für sich ein. Er nahm die passivere Rolle ein und gab somit den Vorteil an Schwarz. Doch sollte das Spiel nicht auf dem Brett entschieden werden. Die Schachuhr zählte stetig runter und so kam es dazu, dass Weirauch mit den schwarzen Steinen auf Zeit gewann. Beide Spieler waren sich aber einig, dass es auch stellungsgemäß am Ende das richtige Ergebnis war.

In einer Herkulesleistung konnten die Andernacher somit den 6:0-Kantersieg vollständig machen und stehen somit zwei Spieltage vor Schluss mit 14 von 16 Mannschaftspunkten und 32 Brettpunkten auf Platz 1 der Bezirksrangliste.

Die Ahrtaler bleiben jedoch die engsten Verfolger mit zehn Mannschaftspunkten. Andernach braucht noch ein Mannschaftsremis aus zwei Spielen, um den Titel heimzufahren. Ob sie dies können, wird sich am 17. März auswärts gegen Remagen-Sinzig III und am 7. April daheim gegen die Schachfreunde aus Polch zeigen.

Sollten die Andernacher das schaffen, wäre das in drei Jahren der dritte Titel. Die Ausgangslage für den Hattrick ist definitiv sehr gut.

Der Schachverein „Runder Turm“ Andernach trifft sich jeden Donnerstag Abend von 18 – 20 Uhr im

Rheintor (Ecke Mauerstraße) zum Training. Anfänger, Fortgeschrittene und Spieler aller Stärken und Altersklassen sind gerne willkommen.