Schachclub Kettig Schach vor dem Saisonstart Spieler scharren schon mit den Hufen

Kettig. Bedauerlicherweise fiel pandemiebedingt die Schachsaison 2020/21 komplett ins Wasser, doch dieses Mal soll es anders laufen. „ Solange es nicht wieder einen harten Lockdown gibt und die Corona-Kennzahlen im Winter nicht in die Höhe schnellen, bin ich optimistisch, dass wir am Ende der Saison wieder Meister küren können und nicht nach einem Spieltag wie im Vorjahr abbrechen müssen“, so Elmar Zimmer, der Vorsitzende des Kettiger Schachclubs.

Bis in den September hinein hatten die Planungen der Verbände gedauert, bis die letzten Modalitäten für den Neustart der Schachligen geklärt werden konnten. Die Auswirkungen der Pandemie zeigten sich auch in den Mitgliederzahlen – in anderthalb Jahren hat der Schachverband Rheinland ca. 200 Mitglieder verloren, da musste man sich zwangsläufig neu sortieren. So wird in der Rheinlandliga, in der die Kettiger Erste spielt, nur noch an sechs statt acht Brettern angetreten. Auch die Ersatzspielerregelung wurde gelockert, so können Spieler aus unterklassigen Mannschaften bis zu sechsmal statt vormals dreimal in der Rheinlandliga spielen. Dies sollte der Ersten zugutekommen, die traditionell immer auf eine starke Reserve zurückgreifen konnte.

Aufgrund des Spielstärkedurchschnitts ist die Erste Favorit in der Rheinlandliga. Dies gilt es am ersten Spieltag im Heimspiel gegen Konz-Karthaus am 24. Oktober unter Beweis zu stellen.

„Schach hat im Grunde während der Coronakrise geboomt“, so Elmar Zimmer weiter. „ Es ist ein idealer Zeitvertreib, der ohne direkten körperlichen Kontakt auskommt, wenn es auf einer der zahlreichen Onlineplattformen gespielt wird“. Dennoch ist für Zimmer Computerschach nicht das Gelbe vom Ei, kann höchstens Ergänzung sein: „Jetzt, wo die Bedingungen sich zu bessern beginnen, müssten die Vereine dafür sorgen, dass Schachinteressierte die Clubräume besuchen. Es ist doch ein Unterschied, ob man am Computer spielt und den Gegner meist nicht kennt oder am Brett einem Menschen aus Fleisch und Blut gegenübersitzt. Sowohl Geselligkeit wie das besondere Erlebnis einer Turnieratmosphäre kann im Internet nicht vermittelt werden“.

Die Miniserie „Das Damengambit“, welche bislang über einen Streamingdienst zu empfangen war, mag auf Schach aufmerksam gemacht haben. Spektakulärer für Zimmer ist jedoch die Tatsache, dass mit Vincent Keymer vor einigen Wochen ein erst 16-jähriger Großmeister die Spitze der Deutschen Rangliste übernommen hatte und in der erweiterten Weltspitze mitmischt. „Bei den Senioren wohlgemerkt! Gibt es das im Tennis, Tischtennis oder Badminton? Bleibt zu hoffen, dass ein ähnlicher Boom wie einst durch Boris Becker ausgelöst wird“, meint Zimmer etwas augenzwinkernd.

Gelegenheit, seine Schachkenntnisse zu testen, gibt es jeden Freitag ab 20 Uhr im Vereinsraum in der Weissenthurmer Str. 1.

Das Jugendtraining pausiert wegen den Herbstferien zwei Wochen und wird am 29. Oktober fortgesetzt, Beginn ist 16.30 Uhr.

Fragen beantworten gerne Elmar Zimmer, Tel. (0 26 37) 56 12 und Christina Marx (Jugend), Tel. (01 76) 96 48 60 48 (bitte WhatsApp oder SMS).